Nachrichten aus dem Hammerland

Aktuelles

aus der Verbandgemeinde Hamm (Sieg) und ihren Ortsgemeinden.

Landfrauen - bezirk hamm/SIEG

Volles Haus bei den LandFrauen

Zwischen harter Arbeit und warmem Kuchen nach Omas Rezept

Den Einstieg übernahm Brigitte Schreiner aus Etzbach im Westerwälder Platt. Nicht nur Witz und Charme begleiteten ihre Rückschau auf die Anfänge der LandFrauenarbeit, sondern auch traditionelle Werkzeuge und Mitbringsel, die verdeutlichten, wie anders die ersten Mitglieder des Bezirks das Leben auf dem Land verbracht hatten. Die kurzweilige Rede wurde immer wieder mit ausgelassenem Lachen honoriert und setzte den Maßstab für die auch im Nachfolgend losgelöst bleibende Stimmung der Festgemeinschaft. Brigitte Schreiner schloss mit den Worten: „Es war ´ne schöne Zeit. Aber zurück will, glaube ich, trotzdem keiner mehr.“


Im Anschluss begrüßte die (seit diesem Jahr neue) Vorsitzende der LandFrauen Hamm (Sieg), Bernhild Hoffmann, die Anwesenden und begann ihre Ansprache mit dem Verlesen der ersten Eintragungen des 1964 gegründeten Bezirks, die in den Aufzeichnungen der LandFrauen zu finden sind. Daran wurde deutlich, wie weitläufig und vielfältig der Bezirk ist, der sich über das Gebiet der zwölf Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) erstreckt. Was Hoffmann ebenfalls deutlich machte und belegen konnte: „Die Arbeit der LandFrauen ist zeitlos und damit immer aktuell.“ – So schilderte sie, dass beispielsweise bereits Ende der 80er Jahre bei den LandFrauen Bildungsvorträge zum Thema „Energiebewusst handeln“ angeboten wurden – schon damals wurden also Herausforderungen bei den LandFrauen angegangen, die uns heute mehr denn je beschäftigen.

Pfarrer Prof. Dr. Michael Klein, der stellvertretend für die evangelische Kirchengemeinde in Hamm das Bonhoefferhaus zur Verfügung gestellt hatte, war ebenfalls vor Ort und begrüßte die LandFrauen im Haus. Er zollte seine Anerkennung für ihre Anstrengungen, die Position von Frauen auf dem Land zu stärken und wünschte ihnen weiterhin die Möglichkeit, weitere von ihnen zur Gemeinschaft zu führen.

Von Vordenkerinnen und Vorreiterinnen

Tatsächlich besteht bei der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) selbst ein besonderer Bezug zu den LandFrauen und ihren Anfängen. Denn die hochgeachtete Mitbegründerin der LandFrauen, Adele Pleines, ist gleichzeitig die Namenspatronin der eigenen Stiftung der Verbandsgemeinde, der Adele-Pleines-Hilfe Stiftung. Die Stiftung setzt sich nach der Weisung von Adele Pleines z.B. für Jugend-, Musik-, Kunst- und Bildungsförderung ein: ganz ähnlich also zu den Bestrebungen der Landfrauen, die mit ihrem Vorstand ebenfalls einen Teil des Stiftungsvorstands stellen.

Darauf machte auch Dietmar Henrich aufmerksam, der als Bürgermeister der Verbandsgemeinde laut Satzung gleichzeitig Vorsitzender der Stiftung ist. Henrich drückte seine Anerkennung für die (Bildungs-)Arbeit und Wertevermittlung der LandFrauen, die einerseits traditionsbewusst, aber ebenso fortschrittlich seien. Mit Hinblick auf die kürzlich stattgefundenen Kommunalwahlen erklärte er, dass in der Verbandsgemeinde ungefähr so viele Frauen in den Räten vertreten seien wie bei der letzten Wahl – dass er es jedoch sehr begrüßen würde, wenn zukünftig ein noch größerer Anteil durch Frauen gestellt werden würde. Gerade in der politischen Diskussion seien Frauen eine Bereicherung bei der Entscheidungs- und Kompromissfindung.

Gerlinde Eschemann überbrachte die Glückwünsche des Kreisverbandes, dem sie vorstehend ist, und freute sich darüber, dass der Hammer Bezirk das Leben vor Ort stets mit vielseitigen und attraktiven Angeboten bereichere und die LandFrauen präsent mache. Darüber hinaus bedankte sie sich beim Bezirksvorstand für dessen Einsatz. Ihr Appell galt dem Hinweis, dass es heutzutage nicht selbstverständlich sei, Menschen zu finden, die sich für ehrenamtliche Tätigkeiten und Vorstandsarbeit bereiterklären würden.

„Ich singe Wäller Lieder und werd ich noch so alt, ich sing sie immer wieder, Lieder vom Westerwald.“ (Schweitzer, Friedel)

Eine weitere Ehrengästin des Tages war Ingrid Mayr-Feilke, die von Erinnerungen an die Landwirtschaft und ihre Mutter Anneliese Feilke, eine der Mitbegründerinnen des LandFrauen Bezirks in Hamm, zu berichten wusste. Man habe immer ihre Hingabe zu der Sache der LandFrauen gespürt und es sei ihr eine Herzensangelegenheit gewesen, genauso wie sie auch ihrem Nachwuchs wichtige Werte weitervermittelt habe. Mayr-Feilke zitierte dabei aus einem alten Gedichtband „Gestern, Heute, Morgen“ von Friedel Schweitzer ein Westerwälder Gedicht und verknüpfte die Zeilen mit Bildern und Gedanken aus ihrer eigenen Kindheit.

Im Anschluss daran wurde das Kuchenbuffet eröffnet. Ihren Geburtstag feierten die LandFrauen bis in den Abend hinein, mit weiteren kleinen Programmpunkten wie eigenen Sketchen und Vorträgen bei gemütlichem Beisammensein und gutem Essen, zunächst beim gerühmten Kuchen und später vom Grillwagen. (jr)

Die LandFrauen sind ein Verbund für alle Frauen im ländlichen Raum, offen für jede Generation und Berufsgruppe, parteipolitisch neutral, konfessionell ungebunden und anerkannter Bildungsträger der ländlichen Erwachsenenbildung mit vielseitigem Programm. Die LandFrauen im Bezirk Hamm/Sieg bieten in ihrem Jahresprogramm eine breit gefächerte Palette an Veranstaltungen z.B. Wanderungen, Nähkurse, Yoga-Kurse, 5 tägige Lehr- und Studienfahrt, Tagesfahrten, Beratung in Sachen persönlicher Stilfindung, Frauenfrühstück usw. Mitgliedschaft bei den LandFrauen lohnt sich. Männer können Fördermitglied werden.