Nachrichten aus dem Hammerland

Aktuelles

aus der Verbandgemeinde Hamm (Sieg) und ihren Ortsgemeinden.

LOTSENPUNKT HAMM (SIEG)

Fels in der Brandung

Wir haben den Lotsenpunkt Ende Juli spontan besucht und dort Sylvia Link und Petra Krämer getroffen. Sie beide sind Teil des ehrenamtlichen Lotsenteams, welches die Stelle im Kulturhaus jede Woche Donnerstag von 14 – 16 Uhr besetzt, und haben sich innerhalb von fünf Schulungen auf ihre Aufgabe vorbereitet. Inhalte waren zum Beispiel die Themen Kommunikation, Datenschutz, Selbstfürsorge, Ansprech- & Partnerstellen sowie die Bearbeitung von Fallbeispielen.

Das Angebot der Lotsen ist vielfältig und reicht von dem Ausfüllen von Formularen, Stellen von Anträgen über das Bieten von Kommunikationshilfen und emotionalem Beistand. Auf die Frage hin, was Sylvia Link und Petra Krämer Menschen sagen würden, die einsam sind, sich scheinbar in einer ausweglosen Situation befinden oder sich bislang scheuen, die Lotsenpunkt aufzusuchen, antworten sie:

„Ab einem gewissen Punkt kann es nur besser werden. Wir sitzen hier mit offenem Ohr und Herz. Jeder kann in Schwierigkeiten geraten. Das – und die Entscheidung, Hilfe in Anspruch zu nehmen – sind nichts, wofür man sich schämen muss.“

Die Lotsen unterliegen der Schweigepflicht. Das Team in Hamm ist außerdem im Hinblick auf das Alter divers aufgestellt – alte und junge Lotsinnen erleichtern die Ansprache für Menschen in verschiedenen Lebensabschnitten.

Link und Krämer haben beide einen sozialen Hintergrund. Für sie ist die Aufgabe, Menschen in schwierigen Situationen beizustehen, motivierend. „Es kann schwer sein, für sich selbst zu kämpfen“, sagt Sylvia Link aus Bruchertseifen. „Ich empfinde das als sinnvolle Tätigkeit, um der Gesellschaft etwas zurückzugeben.“ Es gehe darum, den Menschen als solches zu sehen und mit Würde zu begegnen, ungeachtet einer möglichen Vielzahl an Problemen – denn ebenso unterschiedlich seien die Ursachen. „Für mich geht diese Aufgabe auch mit meinem Verständnis von christlicher Nächstenliebe einher, die für mich eine große Bedeutung hat und die ich leben möchte“, ergänzt Petra Krämer.

Die Lotsinnen hoffen, dass das Angebot noch bekannter wird. Sie sind gewappnet für Besuch und freuen sich ebenso über weitere Mitglieder, die bereit sind, sich dem Team anzuschließen. (jr)