Blick ins Holperbachtal

Freizeit & Tourismus

...im HammerLand bedeutet vor allem, Natur zu erleben. Ob zu Fuß oder mit dem Mountainbike: Die Landschaft des Westerwaldes bietet vielfältige Abwechslung.

Bachpaten

Bachpate: Ein Ehrenamt pro Natur

In der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) stehen 11 Bäche unter Betreuung von 14 engagierten Bachpaten und einer Bachpatengruppe. In ganz Deutschland gibt es keine Bachpatenschaft, die - gemessen an der Gesamtwasserfläche - mehr Gewässer ehrenamtlich betreut als unsere. Außerdem kann sich die Verbandsgemeinde schon seit über 30 Jahren auf aktive Bachpaten stützen. 2012 wurden die Bachpaten der Verbandsgemeinde Hamm mit dem Umweltpreis des Landes ausgezeichnet. 

Eine Gruppe lachender Menschen steht auf einem Rasen. Vorn links kniet ein Jugendlicher mit einer Urkunde in den Händen.
2012 wurde den Bachpaten der Umweltpreis des Landes zuerkannt. 

So unterschiedlich wie die Gründe für die Entscheidung eine Bachpatenschaft zu übernehmen sind, so verschiedenartig sind auch die Bachläufe in der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg). Vom kleinen Bächlein, das verborgen zwischen den Wäldern verläuft, bis hin zum Bach, der sich großer Beliebtheit bei Erholungssuchenden erfreut, reicht das Repertoire. 

Eine wesentliche Aufgabe der Hämmscher Bachpaten sind gemeinsame Begehungen. In einem Protokoll werden alle vorgefundenen Problemstellen aber auch positive Entwicklungen festgehalten und in einem Übersichtsplan markiert. 

Ein wichtiges Projekt der Bachpaten war die Errichtung des Gewässer- und Naturlehrpfades 2007 im Seelbachtal, der in Zusammenarbeit mit kommunalen Gremien erarbeitet wurde. Der Pfad macht Wanderer und Spaziergänger noch heute mit der ihn umgebenden Natur vertraut.


Aber was ist denn nun eigentlich ein Bachpate? Was macht er oder sie, und warum strebt man gerade dieses Ehrenamt an?

Bachpaten sind aktive Menschen, die sich neugierig und verantwortungsvoll auf das Abenteuer „Gewässerschutz“ einlassen. Sie übernehmen ehrenamtlich eine Patenschaft für einen Bach oder einen Bachabschnitt. Hierzu schließen sie einen Vertrag mit der für dieses Gewässer zuständigen Behörde; hier ist es die Verbandsgemeindeverwaltung in Hamm (Sieg). Gemeinsam bringen sie sich bei der Pflege und Entwicklung „ihres“ Gewässers ein.

Wer kann Bachpate werden?

Jeder, den das Thema Wasser fasziniert, der die Natur liebt und sich gern im Freien aufhält, kann Bachpate werden. Ob als Einzelperson oder als Gemeinschaft – je mehr mitmachen, umso besser ist es. Auch Schulen, Kindergärten, Sport- oder Heimatvereine können Bachpate werden. Egal, ob Gruppe oder Einzelperson: Jeder schließt einen fünfjährigen Vertrag mit der Behörde ab, die für das Gewässer unterhaltspflichtig ist. Für die hier genannten Gewässer ist das die Verbandsgemeindeverwaltung/Bauamt in Hamm (Sieg). Mit dem Vertrag wird man offizieller Partner der Verwaltung.

Welche Aufgaben können Bachpaten konkret übernehmen?

Bachpaten stehen unterschiedlichste Möglichkeiten offen, sich einzubringen. Alle Aktionen sind freiwillig, ehrenamtlich und nicht verpflichtend. Die Art der Aktivitäten ist abhängig von den Gegebenheiten vor Ort. Umfang und die Intensität der Maßnahmen werden von den Mitwirkenden und deren Zeitverfügbarkeit bestimmt. Nachfolgend sind mögliche Tätigkeitsfelder benannt:

  • Gewässerbeobachtung: Bachpaten unternehmen Kontrollgänge und können so Veränderungen oder Beeinträchtigungen am Bach feststellen. Sie finden heraus, wo Handlungsbedarf besteht. Insbesondere können sie erkunden, ob sich am Bach potenzielles Schwemmgut befindet. Bachpaten können auskundschaften, an welchen Durchlässen die Gefahr der Verklausung hoch ist. Bachpaten dokumentieren ihre Beobachtungen, informieren die Verwaltung darüber und regen entsprechend Maßnahmen an. Bei ungewöhnlichen Verschmutzungen alarmieren sie die Wasserbehörden oder die Polizei.
  • Lobby-Arbeit für "meinen" Bach: Bei einer Gewässerschau kann gemeinsam und direkt besprochen werden, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen. Die Ortskenntnisse, Erfahrungen und Beobachtungen von Bachpaten sind hier besonders hilfreich.
  • Gewässeruntersuchung: Bachpaten untersuchen das Gewässer und ermitteln den Gewässerzustand. Hierzu bewerten sie die Strukturen im Bach oder die Verfügbarkeit von Sauerstoff. Aus den Ergebnissen werden mögliche Maßnahmen abgeleitet.
  • Praktische Gewässerpflege: Bachpaten können vielfältig dazu beitragen, dass naturnahe Gewässerstrukturen erhalten bleiben oder neu entstehen: Sie pflanzen und pflegen Ufergehölze, entschärfen Wanderbarrieren, beseitigen Müll, bauen Strömungslenker oder verankern Totholz.
  • Öffentlichkeitsarbeit: Bachpaten informieren ihre Mitbürger über Schutz und Pflege der Gewässer oder über die richtige Verhaltensweise am Bach. Das kann beispielsweise durch Projekte an Schulen, Exkursionen oder mit Schautafeln geschehen. Der Gewässer- und Naturlehrpfad im Seelbachtal, den die Bachpaten initiiert haben, ist ein Beispiel für solche Öffentlichkeitsarbeit. 
  • Tourismus: Die Bachauen gehören meist zu den schönsten Teilen einer Naturlandschaft. Die meisten Bachpaten in der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) haben schon Touristen auf ihre Bäche aufmerksam gemacht, ihnen Wander- und Radwege empfohlen und Interessierte sogar selbst geführt.

Woher wissen neue Bachpaten, was zu tun ist?

Selbstverständlich steht die Verbandsgemeindeverwaltung den Bachpaten zur Seite. Es gibt Fortbildungsveranstaltungen der übergeordneten Behörden sowie auch Informationsbroschüren. Kontaktperson in der Verwaltung ist Petra Hensch.  

Petra Hensch

+49 2682 9522-21