Der seelbach
Der Seelbach ist mit 7,5 km Fließstrecke der längste Bach in der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg).
Er wurde bereits 1992 bepatet von Rolf Gros und Michael Rosbach.
Seinen Ursprung hat der Seelbach in einer Hangwiesenquelle ca. 400 m vor dem Ort Isert, rechter Hand. Entlang mächtiger Pappeln findet er seinen Weg als junger Bach durch ein Wiesen- und Weidental. Er wird nun immer weiter verstärkt durch klein Seitenbäche, Gräben und Seifen, die sich ihm hinzugesellen.
So erreicht er nach einem Drittel seines Weges die Wohnstatt Hofacker, wo links von der Straße vor der Brücke die Geschichte begann.
Dort befindet sich, von einem Mischwald aus Wild- und Fruchtgehölzen umstanden, ein Feuchtbiotop. Dieses bietet vielen Pflanzen- und Tierarten ein Zuhause und dient bei Starkregen als idealer Rückhalteraum.
Von hier aus ist das Seelbachtal für Wanderer, Fahrradfahrer und Jogger bequem zu erleben. Dort beginnt auch der Gewässer- und Naturlehrpfad mit unterschiedlichen Schautafeln.
Die Umgebung wird nun strukturreicher: Hainbuchen/Eichenmischwälder an den Steilhängen nach Roth hin und Buchen-, Hasel- und Eichenbestände zum Hümmerich und auf den Ort Seelbach zu. Selbst bei Trockenheit lassen sich der Bach und seine Zuflüsse wie auch die feuchten Wiesen immer an den reichlichen Mädesüß-Beständen erkennen.
Durch ein immer breiter werdendes Tal erreichen wir den Naturzeltplatz „Alte Wiese“ oberhalb des Waldschwimmbads Thalhausermühle.
Der Bach wird durch ein Entnahmeregelwerk in eine Dreistufen-Filteranlage ((Kies, Splitt, Sand) geleitet und zur Befüllung des Schwimmbads genutzt.
Danach bekommt der Seelbach richtig Unterstützung durch den Marienthaler Bach, der ihn um ein gutes Drittel verstärkt. Nachdem die Thalhauser Straße unterquert wurde, fließt er zum letzten Mal durch offene Weidelandschaft, um in den schattigsten Abschnitt seiner Reise zu gelangen.
Nun ist er im Mühlental, passiert alte, mittlerweile überwachsene Bunker der Pulvermühle, ist wieder in sein vom Arbeitsdienst geschaffenes Bett gezwängt, musste früher sein Wasser und seine Energie teilen mit Mühlen, Gerbereien, diente als Kühlmittel für die Eisenhütte, als Abflusskloake und zur Feld- und Gartenbewässerung.
Auf Höhe des Hüttenweihers (unterhalb der Fa. Flender) haben wir ähnliche Probleme wie beim Bellingerbach: die Längsdurchlässigkeit ist nicht gegeben.
Dann an der Prachter Straße bei Hassels hat der Seelbach genug und verschwindet für ca. 650 m in den Untergrund, um gegenüber der Auermühle in der großen Schwester Sieg seinen weiteren Weg zu finden.