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Bauen & Umwelt

Informationen rund um das Thema "Bauen und Umwelt"

Kommunale Wärmeplanung (KWP)

Willkommen auf der Informationsseite zur KWP der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg)!

Das am 1. Januar 2024 in Kraft getretene Wärmeplanungsgesetz soll dazu beitragen, die Wärmeversorgung in Deutschland ab 2045 klimaneutral zu gestalten. Die Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) hat daher mit der Erstellung eines Wärmeplans begonnen, der aufzeigen soll, wie eine klimaneutrale Wärmeversorgung der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) zukünftig aussehen kann und welche Wärmeversorgung für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort in Frage kommt.

Auf dieser Seite erfahren Sie alles Wissenswerte rund um den Ablauf des Projekts und können sich über den aktuellen Stand der Planungen informieren.


Das Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist es, einen Fahrplan für eine verlässliche, kostengünstige und von fossilen Rohstoffen unabhängige Wärmeversorgung bis 2045 zu entwickeln, die allen Bürgerinnen und Bürgern der VG Hamm (Sieg) Orientierung und Planungssicherheit geben soll.

Die kommunale Wärmeplanung bildet die Grundlage für alle Haushalte, die durch das Gebäudeenergiegesetz (auch “Heizungsgesetz” genannt) über kurz oder lang zum Umstieg auf erneuerbare Energien verpflichtet werden. Es wird z.B. untersucht, ob und wo es in Zukunft in der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) ein Wärme- oder Wasserstoffnetz geben wird. Die Kommunale Wärmeplanung ist ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende und wird entscheidend dazu beitragen, die VG Hamm (Sieg) zukunftssicher, umweltfreundlich und energieeffizient zu gestalten.

Bei der ersten Wärmeplanung werden jedoch noch nicht alle Fragen vollständig beantwortet, wie z.B. „Wann erhalte ich in meiner Straße Fernwärme und was wird diese kosten?“. 

Dies sind Fragestellungen, die sich an die kommunale Wärmeplanung anschließen und zunächst durch Machbarkeitsstudien näher untersucht werden müssen, bevor die konkrete Umsetzung geplant werden kann. Bei der Fortschreibung der kommunalen Wärmeplanung in voraussichtlich fünf Jahren werden die Ergebnisse dann weiter konkretisiert.

Es ist der Anfang eines langen Prozesses – umso wichtiger ist es, diesen so früh wie möglich zu beginnen.

1. Datenanalyse

In einem ersten Schritt werden alle bestehenden und geplanten Gebäude, Infrastrukturen und Heiztechnologien analysiert. Alle Daten werden anonymisiert, also nicht personenbezogen erfasst, sodass der Datenschutz jederzeit gewährleistet ist. Es erfolgt keine direkte Datenerhebung in den Haushalten, sondern es werden entweder öffentliche Datenquellen genutzt oder die Daten werden in aggregierter Form von den Netzbetreibern bzw. Schornsteinfegern zur Verfügung gestellt.

2. Analyse Ihres Energie-Einsparpotentials 

Der nächste Schritt ist eine Potenzialanalyse: Hierbei wird ermittelt, wie hoch das Energie-Einsparpotenzial z.B. durch Sanierungen im Gebäudebestand ist und welche klimaneutralen Wärmequellen bereits vorhanden sind. Auf Basis dieser Ergebnisse wird ein “klimaneutrales Zielszenario 2045” erstellt, aus dem die zukünftigen Wärmeversorgungsgebiete abgeleitet werden können. Grundlage ist ein sogenannter “digitaler Zwilling”, d.h. ein digitales Abbild der realen Gegebenheiten, das einzelne Versorgungsgebiete im Hinblick auf eine zentrale oder dezentrale Wärmeversorgung visualisiert.

3. Überführung der Ergebnisse in eine Wärmewendestrategie

Im letzten Schritt werden auf Basis von Detailanalysen konkrete Maßnahmen abgeleitet und in eine Wärmewendestrategie überführt. Die Wärmeplanung bietet somit eine objektive Orientierung und Priorisierung für alle weiteren Maßnahmen in der Kommune, die eine schrittweise, klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2040 ermöglichen.

Die kommunale Wärmeplanung erfolgt in enger Abstimmung mit den lokalen Akteuren der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg). Diese werden aktiv in den Planungs- und Umsetzungsprozess eingebunden, ihr fachliches Know-how sowie ihre Bedenken und Ideen werden erfasst und im Planungsprozess berücksichtigt.

Wer ist mit "Akteuren" gemeint?

Hierzu zählen beispielsweise potenzielle Abwärmelieferanten, Schornsteinfeger, Netzbetreiber und Energieversorger, Verbände, Vereine und Bürgerinitiativen sowie Ankerkunden und Großverbraucher. Auch die Bürgerinnen und Bürger werden frühzeitig und regelmäßig über den Stand der Planungen informiert.

Ziel ist es, einen Wärmeplan zu erstellen, der in der Gesellschaft auf Zustimmung und Akzeptanz stößt.

Das Projekt zur Erstellung des Wärmeplans hat im Frühjahr 2025 begonnen und soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Im Herbst 2025 werden die Ergebnisse in einem öffentlichen Bürgerforum vorgestellt und anschließend veröffentlicht.

Die Projektphasen im Überblick:

Durchführung einer Bestands- und Potenzialanalyse: Q1 2025 – Q2 2025

Erhebung des Status Quo bei Wärmebedarf, THG-Emissionen sowie Gebäude- und Versorgungsstruktur und Ermittlung der lokal verfügbaren Potenziale erneuerbarer Energien und Abwärme sowie Bewertung der Energieeinsparungspotenziale.

Entwicklung des Zielszenarios und Einteilung in Wärmeversorgungsgebiete (Zonierung): Q2 – Q3 2025

Entwicklung von Szenarien auf Basis lokaler Rahmenbedingungen
(z. B. Verfügbarkeiten von Energieträgern oder politischen Zielen). Festlegung von Wärmeversorgungsgebieten für dezentrale Einzelversorgung und Wärmenetze inkl. entsprechender  Versorgungskonzepte auf Basis vorhandener EE-Potenziale

Ausarbeitung der Umsetzungsstrategie: Q3 2025

Bewertung und Priorisierung konkreter Einzelmaßnahmen und Einbettung in einen langfristigen Transformationspfad auf dem Weg zur Klimaneutralität der Wärmeversorgung

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